Mit diesem bunten Cocktail, den man in Alicante schon seit Längerem findet, wollte das Fremdenverkehrsamt Turismo Alicante in einem Video auf ein Phänomen aufmerksam machen, das vor einiger Zeit aufkam und den Tapas-Genuss in Alicante noch interessanter gemacht hat. Marktfrische Erzeugnisse gelangen direkt auf den Tisch und werden zum Teil in Form aufwendiger Gerichte serviert, die alle sehr lecker sind.

 

 

 

 

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Tardeo nennt man in Alicante das auf den Abend vorgezogene Nachtleben.

Alicante ist eine Stadt am Mittelmeer, in der es sich mehr als gut lebt.

Tardeo Alicante ist ein neues Freizeitverständnis und verbindet Gastronomie, Gespräche, Freundschaft und Nachtleben – jedoch am Abend.

Los geht es am Samstag, den 18. Mai, morgens um elf Uhr neben der Zentralen Markthalle. Auf dem Plaza 25 de Mayo, der auch als Plaza de las Flores („Platz der Blumen“) bekannt ist, warten bereits die Mitglieder der alicantinischen Band Gimnástica. Juanma ist der Sänger, Manu und Lucas spielen Gitarre, und Dani ist der Bassist. Die Gruppe ist spanienweit bekannt und war begeistert von dem Vorschlag, uns auf diesem Abenteuer zu begleiten und zu zeigen, wie viel Leben im Tardeo steckt.

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Heute ist Manus Geburtstag, doch er scheint ihn völlig vergessen zu haben. Wie die anderen Bandmitglieder freut er sich auf den Dreh des Videoclips, der das kunterbunte Treiben in Alicante von der Mittagszeit bis zum Abend einfangen soll. Dieses Freizeitvergnügen kennt Gimnástica nur allzu gut, da die Musiker alle Anfang zwanzig sind und das Tardeo selbst in vollen Zügen genießen. Für den Videodreh haben sie eine Mandoline und eine Ukulele dabei, die Juanmas Gesang begleiten werden. Dem Sänger macht es nichts aus, die Szenen so oft wie nötig zu wiederholen. Die Band hört sich übrigens auch a cappella sehr gut an.

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Das Technikerteam ist dafür zuständig, die Bewegungen und den Sound der Band bestmöglich aufzuzeichnen. Es hat dafür zu sorgen, dass die Technik nicht ausfällt und dass optimale Aufnahmen erzielt werden. Auch das Gespräch mit Raquel, der Vertreterin von Alicante Turismo, muss perfekt aufgenommen werden. Raquel tritt heute als Cicerone auf und zeigt den Bandmitgliedern einige der wichtigsten Treffpunkte des Tardeo. Die Stimmung ist spürbar gut, denn es wird viel gelacht und gescherzt und er herrscht ein vertrauter Umgang.

Die Jungs von Gimnástica kommen in Fahrt. Sie sitzen mitten auf dem Platz und stimmen ihr Lied „La Gran Evasión“ an, während sich die ersten Schaulustigen nähern und neugierig fragen, wer das ist

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Nach und nach verändert sich der Platz. Frühmorgens sieht man Menschen mit Trolleys oder auch Familien, die in der Markthalle einkaufen gehen. Gegen Mittag füllt sich der Platz dann mit jungen Leuten, die grüppchenweise die Terrassen belegen. Heute wird hier ein Junggesellenabschied gefeiert, und der zukünftige Bräutigam beweist viel Humor, denn er hat sich als Flamencotänzerin verkleidet und trägt sogar eine Kraushaarperücke. Gimnástica gratuliert ihm und bringt ihm unter allgemeinem Jubel ein A-cappella-Ständchen. Die gute Stimmung ist ein fester Bestandteil des Tardeo.

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Um halb zwei besteht kein Zweifel mehr daran, dass die Menschen den Platz nicht mehr zum Einkaufen aufsuchen, sondern vor dem Mittagessen einen Aperitif einnehmen möchten.

Das Filmteam zieht ein paar Meter weiter. Um zwei Uhr zwängen sich Gimnástica und Raquel in die vollen Kneipen in der Nähe der Markthalle, wo viele Grüppchen ein paar Tapas genießen und sich angeregt unterhalten. Der Tresen und die Teller sind gefüllt mit frischen Marktprodukten, die zugleich ein Augen- und ein Gaumenschmaus sind: Sie sehen nicht nur lecker aus, sondern schmecken auch so. Angestoßen wird mit Wein aus Alicante und mit Bier.

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Von der Markthalle geht es dann zum Plaza de San Cristóbal, und zwar mit einem ganz besonderen Transportmittel, das ebenso bequem wie schnell und umweltfreundlich ist. Gimnástica hat die Ehre, die Elektrofahrräder einzuweihen, die von der alicantinischen Firma Abat angeboten werden. Das mit einem Elektromotor versehene Fahrradmodell wurde zu Ehren von Alicantes Burg auf den Namen „Santa Bárbara“ getauft und trägt am Rahmen das Logo „Alicante Ciudad Saludable“ („Alicante, Gesunde Stadt“). Unter diesem Namen sollen die Räder in ganz Spanien vermarktet werden. Die Band findet die Fahrt mit den E-Bikes „richtig cool“ und findet es toll, bei Steigungen etwas Unterstützung zu erhalten.

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Auf dem Radweg gelangen die Bandmitglieder an den Plaza de San Cristóbal, wo sie schon von David, dem Besitzer eines nahe gelegenen Lokals erwartet werden. Er lädt sie auf eine Portion Pericana ein, eine hiesige Spezialität aus Zwergdorsch und getrockneten Tomaten, und auf ein Glas Wein in der für die Stadt typischen Atmosphäre. Die Taverne steckt voller Fotos und Musik und hat Bier aus Alicante zu bieten. Mittlerweile ist es drei Uhr nachmittags. Die Jungs von Ginmástica sprechen über den Werdegang der Gruppe, ihren sich wandelnden Musikstil, den Wechsel vom alten zum heutigen Bandnamen und darüber, wie toll sie es finden, immer mehr Konzerte zu geben. Die Musiker freuen sich, dass sie in Alicante so beliebt sind. Das Tardeo mögen sie, weil sie gerne ausgehen und Spaß haben, und weil sie finden, dass die Initiative „in den Kneipen für Leben gesorgt hat“. Die Kameras zeichnen alles auf, auch die Passanten und die Gäste der Lokale, die sich ein paar Tapas schmecken lassen oder zu Mittag essen und neugierig fragen, wer die Band ist und warum gefilmt wird. Als sie erfahren, dass es sich um einen Werbespot für Alicante handelt, lächeln sie und loben die Initiative. Überhaupt treffen wir viele Menschen, die stolz auf Alicante sind.

tardeo Um Viertel nach vier ziehen wir in ein Lokal in der Nähe von La Rambla, wo viele junge Leute angeregt ein paar Tapas genießen. Die Bandmitglieder testen einen Leckerbissen, der per Abstimmung der Gäste beim Tapas-Wettbewerb „Tapéate Alicante“ den ersten Platz belegt hat und „Tapa de Jijona“ heißt.
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Der Koch hat zu Ehren seiner Gäste „Gimnástica“ auf die Schiefertafel geschrieben, auf der sie serviert wird.

Anschließend bummeln wir zum Teatro Principal, wo eine lange Schlange auf den Einlass wartet, um sich das Musical „Die Schöne und das Biest“ anzuschauen. Die Mitglieder von Gimnástica geben zu, dass sie gerne einmal in diesem Theater auftreten würden.

Nach dem Essen wollen wir in aller Ruhe etwas trinken gehen. Im Bereich der Calle Castaños herrscht reges Leben und auf den Terrassen sitzen viele Leute. Die Band singt einige Songs auf dem Weg zu einer Terrasse, wo wir ein paar Cocktails genießen tardeo werden. Wieder ziehen die Bandmitglieder alle Blicke auf sich. Ein paar Mädchen lassen sich mit ihnen fotografieren und versprechen, auf dem Facebook-Profil der Gruppe dafür zu stimmen, dass Gimnástica auf dem Low Cost Festival spielen darf. Den Musikern fällt auf einmal ein, dass Manu heute Geburtstag hat. Es ist kurz nach halb sechs und die Band singt statt ihrer eigenen Lieder nun „Happy Birthday“. Es wird gescherzt und die Stimmung ist gut. An den Tischen unterhalten sich junge und OLYMPUS DIGITAL CAMERAjunggebliebene Leute und genießen den späten Nachmittag.

Das Filmteam begleitet Gimnástica und Raquel noch bis zur Treppe des Plaza de San Cristóbal, um die Band ein letztes Mal beim Singen zu filmen. Wenige Minuten später zieht die Gruppe in Richtung La Rambla. In der Nähe der Calle Tomás López Torregrosa stehen viele Kneipengänger Schlange, um in die Lokale zu gelangen. Es ist mittlerweile sieben Uhr, und nun ist Tanzen angesagt. Auf dem Weg in eine der Diskotheken, wo schon am frühen Abend nächtliche Partystimmung herrscht, meint Raquel: „Was im Tardeo passiert, bleibt im Tardeo.“ Das Nachtleben wird auf den Abend vorgezogen und bietet in Alicante ein gesundes, unterhaltsames Freizeitvergnügen. Und genau das wollten wir im Video einfangen, weil es eine tolle Erfahrung ist, die man erlebt haben muss. Die Kamera wird ausgeschaltet, doch Gimnástica genießt das Tardeo weiter.